Er ist quasi der Erfinder der ‚Lebendigen Aromakunde‘ und war mein Ausbilder in diversen Fortbildungen. Es waren vor allem die Rosen, in deren Duft sich Jürgen Trott-Tschepe schon als Junge verliebte. Seine Großmutter, die leidenschaftlich gärtnerte, führte ihn in die Welt der Kräuter und Duftpflanzen ein. Der Berliner Heilpraktiker, Dozent und Buchautor ließ sich seit frühester Kindheit von der Poesie der Düfte begleiten.

Jürgen Trott-Tschepe versteht die Arbeit mit ätherischen Ölen als einen stetiges Erforschen ihrer Wirksamkeit. Daher ist es ihm wichtig, dass wir von der Lebendigen Aromakunde sprechen. „Innerhalb von mehr als dreißig Jahren konnten viele Menschen im Rahmen der Lebendigen Aromakunde von ihren Erfahrungen mit den Ölen berichten, die ihr Leben bereicherten, sie vielseitig stärkten und bisweilen auf ganz neue Wege brachten“, sagt er.

Das Leben geht in Kreisen 

In der Lebendigen Aromakunde gehen wir davon aus, dass Menschen sowohl mit bestimmten Bedürfnissen als auch Aufgaben auf die Welt kommen und es dabei individuelle Entwicklungsstationen gibt. Unser Lebensweg ist nicht linear, sondern spiralig kreisend und wird von folgenden Aspekten bestimmt: Bedürfnisse, Bedürfniserfüllung, Gaben, Aufgaben, Begabung, Berufung und Bestimmung. Haben wir unsere Bestimmung einmal erkannt, wissen wir, wohin die Reise geht. Wir haben den ‚roten Faden‘ für unser Dasein gefunden.

Wir können unser Schicksal be- und ergreifen und all unsere Wege in kreativer Selbst-Bestimmung gehen. Welche Essenz uns zu welchem Zeitpunkt idealerweise begleitet, dies zu erforschen, ist die Kunst der Aromakunde. Das Schreiben mit ätherischen Ölen kann uns dabei helfen.

Botschaften empfangen

Ätherische Öle können Träume auslösen, in Meditationen ihre Botschaften vermitteln, die Form poetischer Betrachtungen annehmen oder als Mythos erscheinen. Sie helfen uns, Erkenntnisse zu erlangen und stärken die Kraft sie umzusetzen. Auch während des Schreibens geben sie uns den nötigen Impuls und erinnern uns daran, was wir in diesem Leben ‚eigentlich‘ tun wollten.

Wir können unsere Selbstverwirklichung tendenziell auf zwei Wegen praktizieren: über die Möglichkeit des Leidens (pathos) und/oder über den Weg des Heils (salus). Dieser Prozess findet stets auf drei Ebenen statt, auf der Bühne des Körpers, in Vermittlung der Seele und durch die Führung des Geistes. Alle drei Ebenen werden von den ätherischen Ölen berührt.

Wege aus der Anspannung

Nehmen wir beispielsweise den Lavendel, dessen Essenz uns zum Kraftschöpfen ermuntert: Während sich vegetative Erschöpfungszustände auf körperlicher Ebene durch Infekte, Fieber oder Entzündungen zeigen, geht es auf der seelischen Ebene vielleicht darum, dass wir nicht ‚Nein‘ sagen können und unter ständiger Anspannung stehen. Und unser Geist kann daran buchstäblich verzweifeln.

Dann hilft uns das ätherische Öl Lavendula vera, aus dieser Dynamik auszusteigen. Oder wie Jürgen es poetisch formuliert: „Möchtest du mit meinem Wesen dich vertraut machen, so empfinde, was mir am Herzen liegt: Sanftmut zu üben. In Freude zu umarmen. In blauen Frieden mich sinken zu lassen. In Gerechtigkeit zu lieben. Einfach und da zu sein. Den Fluss des Lebens anzunehmen. Das Wasser des Lebens auszuschöpfen. Den Kelch des Lebens nachzufüllen.“ Mehr zu seinen Erfahrungen sagt er in einem Kurzinterview.

Jürgen, was ist das Besondere an der Lebendigen Aromakunde?

Jürgen Trott-Tschepe: Die Lebendige Aromakunde hat nicht den Anspruch, Krankheiten zu therapieren, sondern nimmt sich zur Aufgabe, Menschen in ihren (noch) gesunden Eigenschaften und Fähigkeiten zu unterstützen oder sie daran zu erinnern. Dies geschieht mit Hilfe von Anwendungen mit niedrigst dosierten ätherischen Ölen.

Wann und wie hast Du die Aromakunde (für Dich) entdeckt?

Die Lebendige Aromakunde hat sich mir innerhalb der vergangenen dreißig Jahre eröffnet. Ähnlich wie es Samuel Hahnemann mit seinen homöopathischen Essenzen handhabte, durfte ich mit Hilfe vieler Menschen die Öle in exakten Mittelprüfungen erforschen. Dabei entwickelte sich ein einzigartiger Weg der Gesundheitsbegleitung vor allem auf seelischer und geistiger Ebene, wie ihn zuvor noch niemand beschrieben hatte.

Woher kommt Deine Liebe zu den duftenden Essenzen?

Schon als Kind war ich durch die gärtnerische Leidenschaft meiner Großmutter verliebt in die Welt der Kräuter und Duftpflanzen, insbesondere in die der Rosen. In meiner Pflanzenheilkunde-Ausbildung erweckte meine Lehrerin Susanne Fischer-Rizzi dann nachhaltig meine Aroma-Begeisterung.

Was bedeutet der Ausdruck der Essenzen für Dich?

Bei den Schilderungen über die Wirkung der Öle unzähliger Probanden wurden die individuellen Botschaften der einzelnen Pflanzenwesen deutlich. Ich habe dann mit dem Mittel poetischer Sprache, diese Botschaften verdichtet, in Gedichte-Form gebracht. Hierin kommt die Essenz der Pflanze am besten zum nachempfindbaren Ausdruck.

Welche Erfahrungen hast Du mit Schreiben & Düften?

Die ätherischen Öle drücken sich in ihrem Seelenwesen nicht wie ein Parfum über den Geruch aus, sondern eher über ihre essenziellen Schwingungen, die man feinsinnig wahrnehmen kann. So werde ich vor allem durch die Seelenbegegnung mit der Pflanzenessenz zur Übersetzung in Worte und Sätze animiert, deren tiefe Botschaften sich mir manchmal erst viel später ganz erschließen.

Worauf sollten wir beim Kauf und der Anwendung von Ölen achten?

Auf höchste Qualität, minimale Dosierung, nach den individuellen Themen und Bedürfnissen des jeweiligen Menschen ausgesuchte Öle.

Fotos: Rejschek-Wehmeyer

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