In die Stille lauschen

Ein Weg der Achtsamkeit  

Für alle, die sich einfach einmal eine Auszeit ‚zu Hause‘ nehmen möchten, hat Yoga-Lehrerin Eva Spilker aus Bielefeld ein kleine Übung für uns: Kein Gerenne, keine Termine! Einfach mal nur zu Hause Zeit haben. Nicht hier und da und dort noch eine Verabredung, sondern einfach mal auf dem Sofa sitzen. In die flackernde Kerze blicken. Nichts tun müssen. Einfach nur sein. Wenn Du die Meditation mit einem Schreibimpuls verbinden möchtest, leg Blatt und Stift bereit.

Eine Übung in Stille

Suche dir einen ruhigen Platz. Zünde dir eine Kerze an und setze dich bequem davor. Lass deinen Blick in dieser Kerze versinken und nimm dir Zeit die Flamme zu beobachten. Was siehst du? Spüre in deinen Körper hinein. Sitzt du bequem? Richte dich auf. Spüre deine Verbindung zum Boden, auf dem du sitzt. Und spüre deine Verbindung nach oben – in die Unendlichkeit.

Wie fühlst du dich gerade? Welche Gedanken steigen in dir auf? Wie geht es dir jetzt in deinem Körper? Wie atmest du gerade? Lass den Atem fließen und beobachte ihn. Beobachte einfach, ohne zu bewerten. Heiße willkommen, was sich gerade in dir zeigt und was in dir lebendig ist.

Bleibe in dieser Stille, solange es sich für dich gut und richtig anfühlt. Manchmal sind es schon zwei Minuten, die einen kleinen Unterschied für dich machen. Du bist frei, dir deine kleine Auszeit zu gestalten.

Wenn du magst, schreib direkt nach der Meditation – spontan und intuitiv. Lass deine Worte fließen und dich davon überraschen, wie und was du in diesem entspannten Zustand schreibst. Hier ein Beispiel von Eva:

Ich lausche in die Stille.

Ich fühle, was in mir lebendig ist und es darf sein. Ich erlaube es mir. Bis ich ganz da bin. Ganz in mir und mit mir versunken, in mir zu Hause. Mit mir im Frieden und in Liebe. Und dann: Zuerst ganz zart, ganz sanft: Ich spüre meine Lebenskraft in mir. Mein inneres Leuchten. Ich spüre, was durch mich ins Leben gebracht werden will.

Und wenn ich ganz in meinem So-sein angekommen bin, in meiner inneren Verbindung, dann gelingt es mir, dir zu begegnen. Voll und ganz bin ich für dich da. Ich sehe dich, ich höre dich und lausche Deinen Worten. Ich fühle mit dir und ich bin bei dir. Bei deinem ganzen sein.

Du bist willkommen und alles darf sein. Es darf sein, was ist. Alles ist gut. Ich bin für dich da. Du bist da. Du kommst ganz bei dir an. Du spürst dich und deine Lebendigkeit. In diesem gemeinsamen Raum begegnen wir uns und unsere zwei Seelen tanzen miteinander. Fühlen sich lebendig. Erschaffen sich neu. Alles darf heilen. Und so findet jeder seinen Platz und so soll es sein.

Text: Eva Spilker 

Foto: Bernd S. /Adobe Stock 

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