„Hast du schon mal eine Liebeserklärung an deinen Kühlschrank geschrieben? Ja, an dieses Ding, das dich, welche Laune du auch hast, mit seinem Licht erhellt und seinen enthaltenen Köstlichkeiten stets anlächelt? Probier es einfach mal aus“, schreibt meine Kollegin Kirsten Schwert aus Herford: „Du wirst spüren, dass nicht nur Schokolade Glückshormone freisetzt, sondern Schreiben eindeutig auch. Und zudem nicht dick macht.“

Es kann allerdings passieren, dass deine Liebeserklärung an den Kühlschrank plötzlich Gedanken freisetzt, von denen du bis zu diesem Moment nicht einmal gewusst hast. An dieser Erfahrung lässt uns Kirsten Schwert teilhaben.

Wenn auch schreiben möchtet, dir aber eine zündende Idee fehlt, hilft dir vielleicht ihr Schreibimpuls, kombiniert mit einem Duft in der Nase. Kirsten ist einem spontanen Impuls gefolgt und ließ die Antworten auf ihre Fragen an ihren Kühlschrank aus ihrer Feder fließen:

Warum es eigentlich immer so verlockend ist, die Kühlschranktür zu öffnen?

Warum es so wunderbar ist, nach einem langen Arbeitstag langsam den Schokoladenpudding zu löffeln? Oder von diesem besonderen Käse zu naschen, den du neulich erst entdeckt hast? Oder warum du die Kühlschranktür öffnest, um sie schon im nächsten Moment mit einem Lächeln wieder zu schließen: Weil du spürst, dass dein Hunger eher ein Hunger nach etwas anderem ist?

Vielleicht nach einem Moment Ruhe mit ein paar langen Atemzügen, begleitet allein von dem Gesang der Vögel? Oder nach ein paar netten Worten von einem lieben Menschen? Vielleicht sogar von dir selbst?

Vielleicht führen dich deine Schreibgedanken auch in eine ganz andere Richtung. Denn das ist das Faszinierende am Kreativen Schreiben: Dein Stift entwickelt ein Eigenleben. Plötzlich steht da eine ganze Geschichte. Möglicherweise musst du deine Liebeserklärung abrupt beenden, weil dir augenblicklich klar wird, wie du diesen blöden Streit mit deiner Freundin klären kannst. Oder wie du deine Präsentation am besten beginnst. Und plötzlich ist da dieses Lächeln, das eben noch gar nicht da war. Und plötzlich tanzt das Glück.

Schnapp dir Stift und Papier und probiere es selbst:

1. Was wolltest du deinen Kühlschrank immer schon mal fragen?

Schreib deine Frage auf, möglichst kurz und klar, zum Beispiel: Lieber Kühlschrank, warum kann ich an dir einfach nicht vorbei gehen? Oder: Warum bist du schon wieder wie leer gefegt? Wo ist bloß das Gemüse? Und wer hat mir meinen Joghurt gestohlen?

2. Und dann lass den Kühlschrank erzählen.

Ja. Der Kühlschrank spricht! (So schaffst du den Perspektivenwechsel). Er beantwortet deine Frage: spontan, ohne zu zögern. Genauso schreibst du auch: Du lässt deiner Intuition freien Lauf, schreibst ohne abzusetzen und ohne nachzudenken. So findest du heraus, was dir dein Kühlschrank immer schon mal sagen wollte. Und erlebst garantiert eine Überraschung.

Vielleicht möchtest du lieber deine Handtasche, dein Smartphone oder deinen Briefkasten fragen? Auch gut! Schau einfach mal, was für dich gerade passt. Und dann einfach drauflos schreiben und, wenn du magst, direkt absenden an: info@wortundidee.de

Text: Kirsten Schwert, Foto: Saim Sam / Adobe Stock 

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