Schreibcoaching schafft Klarheit       

Als wir zum ersten Mal miteinander telefonierten, steckte Jutta Westphalen gerade in einem gemeinsamen Buchprojekt mit einer Freundin und buchstäblich fest. Es wollte einfach nicht fließen. „Obwohl das Thema wirklich interessant ist“, erklärte sie mir damals. Meine Telefonnummer hatte sie von einer guten Freundin bekommen, die bei mir einen Workshop für professionelles Texten absolviert hatte. Jutta rief mich spontan an: Zum Glück, sagt sie heute.  

Eine neue Tür ging auf

Denn nach einigen gezielten Fragen war klar, dass sie selbst es war, die sich blockierte. Der Inhalt des Buchprojekts, an dem sie arbeitete, war durchaus spannend. Sie hatte gewissenhaft recherchiert, sich voll und ganz reingekniet. Aber es war einfach nicht ihrs. Diese Erkenntnis befreite sie von der Vorstellung, das geplante Werk vollenden zu müssen. Erleichterung pur! „Eine neue Tür ging auf“, erzählt die Autorin aus Hamburg heute über die Entstehung Ihres Buches Urkraft der Weiblichkeit. Ein Herzensprojekt, das sie nach einem kleinen Umweg und unserem Telefonat mit Leichtigkeit realisierte.

„Schreib einfach so, wie es durch Dich hindurch fließt. Nimm ein Thema, das Dich beschäftigt und zu dem Du etwas sagen kannst. Trau Dich, Dein eigenes Ding zu machen. Dann bist Du auch gut!“

Diesen Impuls setzte Jutta Westfalen prompt um. Sie stöberte in der umfangreichen Bibliothek ihrer Mutter und entdeckte einen reichhaltigen Fundus an Literatur über die Frühgeschichte der Menschheit und über Archäologie. Jutta las und machte erstaunliche Entdeckungen. Viele der wissenschaftlichen, männlich orientierten Ansätze und Deutungen waren für sie nicht nachvollziehbar; vielmehr war sie von der Kraft und Ausstrahlung der archaischen Frauenfiguren fasziniert. Die Tatsache, dass es über Jahrtausende hinweg friedliche Hochkulturen gab, in denen Göttinnen verehrt wurden, begeisterte und motivierte sie bereits seit langem. Jutta las weiter, dachte nach. Fühlte in sich hinein. Erahnte Zusammenhänge und erforschte Hintergründe. Und machte ungeahnte, berührende Erfahrungen an besonderen Orten. Ihr neues Wissen fiel auf fruchtbaren Boden und reifte zu einem ureigenen Buchkonzept.

Schreiben ist wie Weben

„Es fühlte sich so an wie damals, als ich ein Spinnrad hatte: Vor mir steht ein Korb voller Wolle in unterschiedlichen Farbnuancen. Ich nehme ein Farb-Thema aus dem Korb, drehe und spinne es wie einen Faden. Dann einen anderen, noch einen und noch einen. Schließlich liegen viele unterschiedliche Gedankenfäden vor mir. Und nun beginne ich, sie miteinander zu verweben. Ich entdecke Verbindungen, Harmonien und es entsteht etwas ganz Neues. Es hat leuchtende, funkensprühende Muster und ich erkenne uralte Symbole, die aus dem Gedächtnis der Zeit stammen. All dies überraschte mich selber, denn plötzlich hatte mein ‚gewebtes‘ Buch sogar einen Namen: Urkraft der Weiblichkeit.“

„Und die Worte kamen wie von selbst“, erinnert sich die reflektierte, herzliche Autorin, die bereits vor vierzig Jahren die ersten Selbsterfahrungskurse für Frauen an der Volkshochschule initiierte. Die Entfaltung der Persönlichkeit und ihrer schöpferischen Kräfte. Das ist ihr Herzensthema. Darüber schreibt sie. Und darüber redet sie gern mit Frauen. Dabei springe der Funke immer sehr schnell über, sagt sie. Das bestätige ich gern: Juttas Menschlichkeit steckt an.

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Es sei nur folgerichtig gewesen, ihre archäologischen, psychologischen, spirituellen und persönlichen Kenntnisse in einem Buch über Frauenkraft zusammenzufassen, erklärt die warmherzige Frau mit pragmatischem Ansatz. Dieser war letztendlich sehr hilfreich, denn das Verfassen ihres Buches war neben aller Hingabe definitiv eine riesige Fleißarbeit, vor der ich aller größten Respekt habe. Ihr Buch ist umfassend, faktisch, sorgfältig recherchiert und ebenso inspirierend wie Mut machend. Weibliche Urkraft in all ihren Facetten. „In unserer heutigen Zeit ist es ganz besonders wichtig, die Kraft und Fähigkeiten der Frauen zu achten“, so die Autorin:

„Die Ausrichtung und Schulung der linken Gehirnhälfte hat uns zu wissenschaftlichen und logischen Lösungen geführt. Da störte die rechte, ganzheitlich ausgerichtete Gehirnhälfte, die oft mit ‚Weiblichkeit‘ assoziiert wird und die sich in Phasen der Entspannung entwickelt. Sie gewährt uns Zugang zu unseren inneren Bildern, unserer Intuition, unbewussten Erinnerungen und Gefühlen. Diese menschliche Seite birgt die emotionale und soziale Intelligenz, Mitmenschlichkeit, Flexibilität und Kreativität. Ihr Hauptmerkmal ist es jedoch, zusammenzubringen, was zusammen gehört.“

Aufbruch der Intuition

Jutta Westphalen kleidet ihre Botschaft in eine Metapher. „Unter dem Mikroskop gibt eine zerschnittene Rose einige ihrer Geheimnisse preis. Doch ihre Schönheit kann sie nicht bewahren. So ergeht es vielen Frauen, die zu lange nach männlichen Regeln leben. Schönheit, Kreativität, Freundschaft, Harmonie und Frieden sind allerdings für ein erfülltes Leben wichtig. Darum ist jetzt die Zeit angebrochen, in der das Wissen, die Kraft und Magie der weisen Frauen mehr Beachtung und Respekt verdienen.“

Allerdings möchte sie nicht nur Frauen dazu ermutigen, ihrer Intuition zu vertrauen und ihre Träume zu verwirklichen. Genauso gut hat Jutta das Buch für alle Männer geschrieben, die ihre ‚weiblichen‘ Urkräfte konstruktiv und für eine friedliche Zukunft einsetzen wollen. „Und natürlich für unsere Kinder – die in dieser Zeitenwende und einem dringend nötigen Wertewandel aufwachsen“, betont sie.

Kein Herzensbuch ohne Reifeprüfung

So sieht es auch Jutta Westphalen. Die Entstehung ihres Buches war vom ersten aufkeimenden Gedanken bis zum gedruckten Exemplar ein anspruchsvoller, kreativer Prozess. Nicht der erste und ganz sicher nicht der letzte. Die Urkraft der Weiblichkeit war nicht ihr erstes Buch. Geschrieben hatte sie bereits während ihres Studiums, als Mutter von zwei Kindern. Irgendwann waren es übrigens fünf. So wie sie es sich gewünscht hatte. Dazu kamen ein Hund und ein großes Haus mit Garten. Gleichzeitig war die Diplom Pädagogin in eigener Praxis als Coach, Beraterin und Heilerin selbstständig. Heute, im Herbst ihres Lebens, genieße sie die Muße zum Schreiben. „In der Ruhe um mich herum können sich meine Gedanken zu neuen Mustern und Einsichten zusammensetzen.“

„Beim Schreiben bin ich glücklich. Ich kann es kaum erwarten, an den Schreibtisch zu kommen: In mir wohnen so viele Ideen. Sie sind wie Puzzleteile, die zusammengesetzt ein überraschend neues Bild ergeben.“

Das Urkraft der Weiblichkeit ist in jeder Buchhandlung erhältlich: ISBN Nr. 978-3-86616-359-1

Was Jutta Westphalen sonst noch geschrieben hat, findet ihr hier

Fotos: simona / Adobe Stock; Jutta Westphalen

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